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AutorenbildTheresa Mörtl

Auf Frodeno’s Spuren – Startklar, in Tossa de Mar!

Im Genuss eines einmaliges Küstenpanoramas und in bester Gesellschaft unter Spaniens Sonne. Was sich nach dem perfekten, entspannten Urlaub im strahlenden Süden anhört, bedeutet für uns radverrückte Sportfreunde nur eines – rauf aufs Velo und rein in die Pedale! Denn entspannt schliesst rasant nicht aus und so ging es für eine Woche der traumhaften Costa Brava entlang, wo man dank der unzähligen Anstiege sich über erholsame Abfahrten freuen kann und wahrlich ganz nebenbei Höhenmeter und Kilometer sammelt.



„Beim Radfahren lernt man ein Land am besten kennen, man schwitzt dessen Hügel empor und saust sie dann wieder hinunter“, hat es Ernest Hemingway schon gut auf den Punkt gebracht. Und so habe auch ich Frodeno’s zweite Heimat rund um Girona selbst auf zwei Rädern erkunden dürfen und wahrlich zu schätzen gelernt. Doch bevor es soweit war, hat die Reise ganz gemäss dem Motto „der Weg ist das Ziel“ am Sihlquai mit einer rund 13-stündigen Fahrt über Nacht im doppelstöckigen Luxusbus begonnen. Das eigene Velo im Schlepptau bzw. eher gut verstaut im Veloanhänger ging es mit der Gruppe von Eitzinger Sport in Richtung Barcelona und letztlich über den kurvenreichen Tossa-Pass hinunter zur katalanischen Stadt Tossa de Mar.


Angekommen, eingecheckt, den treuen Begleiter auf zwei Rädern bei seinen weiteren Artgenossen in der grossen Velogarage abgestellt, kurz das Hotelzimmer inspiziert, um dann erstmals das grosszügige Frühstücksbuffet zu plündern. Nach der reibungslosen Ankunft und der nötigen Stärkung ging es bereits zum ersten Punkt auf der Agenda – Schwimmtraining mit René Friedli, um den doch etwas steifen Körper wieder in die Gänge zu bringen. Und das Sport auch verbindet, wurde hier dann sofort bestätigt: In der bunt gemischten Triathlongruppe wurden sofort Bekanntschaften geschlossen, gemeinsam durch die Delfin-Übungen gekämpft und zugleich das Chlorwasser erstmals auf dessen Geschmack getestet sowie dank unzähliger Lachern die Bauchmuskulatur gleich mit trainiert. Dass sich eben dieser Haufen Gleichgesinnter und (noch) Übermotivierter im Anschluss noch zur ersten gemeinsamen Ausfahrt getroffen hat, verwundert dabei kaum. Kurz und knackig – und etwas holprig – wurde der „Prolog“ in Angriff genommen: Entlang der Küste und mit einem kurzen Abstecher hinein ins Landesinnere ging es ca. 65 km und knapp 700 Höhenmeter durchs Neuland. Oder wenn man Renés Worten glaubt: rund 40 km und nicht mehr als 500 Höhenmeter.




So abenteuerlich die erste Fahrt mit zickenden Ketten, platten Pneus, verloren gegangenen Mitfahrern und „flüchtenden“ Bidons gestartet ist, umso reibungsloser ist die Restwoche verlaufen. Ein gut strukturiertes Programm aus Koppeleinheiten, morgendlichen Schwimmeinheiten, langen Veloausfahrten sowie Intervallläufen unter der Aufsicht und Leitung von Eric Werfeli verging die Woche viel zu schnell. Insbesondere die 170 km lange Tour auf den Hilari im Landesinneren und einer 30 km langen Abfahrt begeistert oder der Abstecher ins wunderschöne Städtchen Monells waren definitiv die Highlight der Woche! Nun verstehe ich, warum Grössen wie Jan Frodeno sich ausgerechnet hier stationieren.


Doch auch abseits der sportlichen Herausforderungen kam der Spass und der soziale Faktor bei weitem nicht zu kurz: Ob bereits beim Frühstück, beim Mittagsstopp, dem Abendessen oder auch dem „Kaffeeklatsch“ am Restday in Lloret de Mar, wurde in bunt gemischten Truppe gelacht, gescherzt und über Gott und die Welt geredet – und insgeheim vielleicht auch die Rennmaschinen miteinander verglichen ;) Unabhängig von Dialekt, der manchmal für zusätzliche Lacher sorgte, Alter und sportlicher Erfahrung oder Ambition – der Sport und die Freude an der Bewegung hat in dieser Woche alle zusammengebracht. Bekanntschaften, die hoffentlich noch länger bestehen! So ging es nach mehr als einer Woche mit einem weinenden Auge und etwas müden Beinen wieder per Bus zurück, lediglich die Aussicht auf endlich wieder ordentlichen Kaffee in der Heimat hat den doch schweren Abschied einer genialen Trainingswoche gemindert.


Und wer weiss, vielleicht beflügelt uns das Training hier auf Frodo’s Spuren ebenso. Auf alle Fälle verliert der Trainingsaspekt hier seine bittere Note, rutscht eindeutig aus dem Fokus und wird zum süssen Highlight des Tages.

 

Text & Fotos: Theresa Mörtl



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